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Mit SonicSentinel wurde ein System entwickelt, das über die Funktion eines herkömmlichen Notrufs hinaus akustische Ereignisse wie Rufen, Wimmern, Husten oder Stürze analysiert und so Notsituationen automatisch erkennt und das Pflegepersonal oder eine Leitstelle alarmiert. Gerade in Notsituationen können ältere Menschen fest installierte oder tragbare Alarmknöpfe aufgrund von körperlichen Einschränkungen wie Demenz, Lähmungen, akuten Verletzungen oder Ohnmacht nicht immer betätigen. Bisher verfügbare akustische Überwachungstechnologien führen hingegen noch häufig zu Fehlalarmen, da sie in der Regel nur den Lautstärkepegel messen.
ILPER-Elektronik GmbH&Co.KG hat nun zusammen mit Entwicklungsingenieuren und Wissenschaftler der Fraunhofer-Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie Signalverarbeitungsverfahren entwickelt, mit denen Ereignisse auch unter akustisch schwierigen Bedingungen wie Umgebungslärm und Raumhall zuverlässig erkannt und unterschieden werden können. Um die Privatsphäre der Patienten zu gewährleisten, filtert das System dabei nur die informationsrelevanten Signalanteile des Schalls heraus.»Für SonicSentinel werden Mikrofone im Raum verbaut, so dass die Patienten keine Sensoren am Körper tragen müssen. Dadurch ist die Technologie in der Praxis verlässlicher und wird von den Nutzern gerne angenommen«, erklärt Stefan Goetze, Projektverantwortlicher am Fraunhofer IDMT.
In der Entwicklung der akustischen Erkennersysteme haben die Wissenschaftler und Techniker eng mit den beteiligten Pflegeeinrichtungen zusammengearbeitet. Bis zum Ende des Jahres wird das
Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF im Rahmen des Förderprogramms KMU Innovativ gefördert. In Zukunft soll SonicSentinel mit einer Grundausstattung für die
stationäre Pflege am Markt erhältlich sein. Je nach Anwendungsgebiet kann die akustische Erkennungsleistung erweitert werden, z. B. für die akustische Überwachung von Säuglingsstationen oder für
den Einsatz in der Psychiatrie. Die Technologie lässt sich herstellerunabhängig in bestehende Lichtrufsysteme einbinden.
Der Niedersächsische Gesundheitspreis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen, um innovative Ansätze zur Entwicklung der gesundheitlichen Versorgung auch im Hinblick auf die
Herausforderungen des demografischen Wandels zu würdigen. Träger des 2. Niedersächsischen Gesundheitspreises sind das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und
Integration, das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, die AOK Niedersachsen sowie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen.
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Niedersächsischer Gesundheitspreis
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